Uffhofen Mennonitenkirche

Bericht von der Enthüllung

Jeder Enthüllungstermin ist anders, bringt neue Erkenntnisse und Einsichten. Am heutigen Sonntag waren wir zuerst in Uffhofen, wo es einst eine starke Mennonitengemeinde gab (nahezu 100 „Seelen“ um 1850). 1829 wurde mit Spendengeldern „ein zweckmässiges, hübsches Gotteshaus“ errichtet, so Christian Neff im „Mennonitischen Lexikon“. Die Mennonitenkirche in der Hauptstraße ist unschwer noch als solche zu erkennen, erinnert sie doch an andere pfälzische Mennonitenkirchen aus dieser Zeit: die geschmiedete Einfriedung mit Eingangstor, rechts und links je ein großer Kastanienbaum, der giebelseitige Eingang. Ernst Gallé aus Flonheim-Uffhofen führte sachkundig in die Geschichte der Kirche ein, in der er als Kind und Jugendlicher noch ein- und ausging. Die Kirche wurde 1974, da sich die Gemeinde auflöste, an den Nachbarn, einen Schaustellerbetrieb, verkauft. Sicher war man damals froh, einen Käufer gefunden zu haben. Heute, 45 Jahre später, fristet das Kirchlein sein denkmalgeschütztes Dasein als Werkstatt, neben zusammengeklappten bunten Kirmesanlagen und abgestellten Schaustellermobilen, die im ehemaligen Garten stehen. Wehmütig betrachtet man, wie sich das Gebäude langsam auflöst, zur Ruine wird: schadhafte Dachtraufe, abbröckelnder Putz, kaputte Fensterscheiben. Auch die 200 Jahre alte Originaltür ist im Begriff zu vermodern. 

Unser rechter Hand angebrachtes nagelneues Täuferspurenschild wirkt seltsam anachronistisch. Es weist auf die Vergangenheit hin, scheint aber eher zu sagen: Seht her, hier vollzieht sich unter aller Augen das traurige Schicksal eines säkularisierten, ehemals mennonitischen Bethauses, das keine Funktion mehr hat. Wir sollten es retten!